Die Gletscher sind geschmolzen, in den Tälern schwelt dichter Dunst – einzig die schneebedeckte Bergspitze des Monte Rosa glitzert verheißungsvoll in der Morgensonne. Der Berg ruft und drei namenlose Bergsteiger antworten. Gut gedehnt und gierig nach sauberer Höhenluft jagen diese Sisyphos-Figuren mit gnadenlosem Optimismus immer dem nächsten Gipfel nach. Begegnungen bleiben zufällig, Gesichter sind schnell vergessen. Am Abgrund entlang herrschen ganz eigene Gesetze und Umgangsformen; der nächste Steinschlag kommt bestimmt, wer zurückschaut, hat verloren. Berg Heil!

Die österreichische Dramatikerin Teresa Dopler entlässt in MONTE ROSA drei Getriebene in ein absurd-komisches Endzeitszenario, in dem nicht nur die Gesteinsschichten zu erodieren beginnen. »spürst du auch so wenig — ja, zum Glück« – mit stechender Präzision beobachtet sie die eigenartigen Interaktionen einer Spezies, die einst mal Mensch war.

Mit: Franziskus Claus, Jonas Hellenkemper, Fabian Reichenbach
Regie: Fabian Thon
Bühne: Holger Pohl
Kostüm: Hanna Krümpfer
Musik: Dorian Behner
Dramaturgie: Sarah Heinzel